Tipps

Für den Aufbau des Bootes können wir ruhigen Gewissens auf die gelungene Aufbauanleitung verweisen.
Auch die deutsche Übersetzung ist nicht schlecht geworden:

deutsche Bauanleitung

Hier möchten wir nun ein paar Tipps weitergeben, die sich im Betrieb ganz gut bewährt haben, oder die gerne in der Aufbauanleitung überlesen werden. Die Liste wird mit der Zeit sicher noch etwas anwachsen, gerne könnt ihr auch die Kommentarfunktion für sachdienliche Hinweise benutzen ;-)



Fockausgleichgewicht fixieren (wird in der Aufbauanleitung gerne überlesen)

Beim Aufschrauben des Ausgleichgewichtes auf die Welle sollte man gleich etwas loctite auf die Welle geben, damit sich das Gewicht nicht mehr von alleine lösen kann.

Vorstag beim Aufriggen kontrollieren

Beim Aufriggen sollte man das Vorstag kontrollieren, ob es eng am vorderen Beschlag des Fockbaumes anliegt (und nicht am Ausgleichgewicht).
Liegt es jedoch am Ausgleichgewicht an, läuft man Gefahr, dass bei zu hoher Achterstagspannung oder wenn man mit dem Schothorn der Fock beim Transport irgendwo hängen bleibt, die Welle des Ausgleichsgewichtes nach oben gebogen wird.

Die Welle lässt sich zwar wieder zurück gebiegen, es wirkt sich bis dahin aber auf den Riggtrimm aus.


Mitgeliefertes Schotmaterial (wird in der Aufbauanleitung gerne überlesen)

Das mitgelieferte Material für das laufende und stehende Gut ist zugegebenermaßen etwas dick und grob geflochten und es spleißt schnell auf an den Schnittstellen. Dafür passt es dann aber perfekt in die mitgelieferten Klemmschieber und diese fangen auch nicht unter Zug und Vibrationen an zu wandern.
Beim Ablängen gehe ich wie in der Aufbauanleitung vor: die zukünftige Schnittstelle mit Kleber (Sekundenkleber oder RudererL530) markieren, den Kleber trocknen lassen bis die Stelle fest ist.
Anschließend den Schnitt an der getrockneten Stelle mit einem scharfen Messer in einem 45° Winkel durchführen.


Raue Decksösen und Bridle-Ring

Vor dem ersten Einsatz sollte man die Decksösen und den Ring für die Großschot an Hahnepot überprüfen. Vereinzelt sind die Ösen und der Ring auf der Innenseite etwas rau ausgefallen, sodass sich hier die Schot für die Fock, das Groß oder das Vorstag aufreiben können.
Mit etwas überschüssigem Schotmaterial aus dem Baukasten lässt sich das schnell überprüfen: man fädelt das Reststück zweimal in die Öse oder den Ring ein und zieht die Schnur mehrmals von links nach rechts und wieder zurück hindurch. Dabei merkt man sofort, ob etwas hakt und sich die Schot aufreiben möchte. Oft reicht es, die Ösen auf diese Weise zu polieren, bei schwereren Fällen ist eine runde Schlüsselfeile oder etwas Schleifpapier nützlich.







Messing Druckstange (compression strut)

Sie lässt sich besonders leichtgängig bedienen und ist vor Korrosion geschützt, wenn man ihr eine Fettpackung spendiert.


Ruderspiel (Hebel)

Die kleine Mutter (folge dem Roten Pfeil im angehängten Bild) musste ich anfangs etwas anziehen, damit wurde dann das Spiel in der Ruderanlenkung etwas geringer. Beim Anziehen darauf achten, dass sie sich weiterhin leichtgängig in der Bohrung drehen lässt!


Das Spiel in der Bohrung wird dadurch zwar nicht geringer, aber das Verkanten wird dadurch geringer; dies wirkt sich wegen der Hebelverhältnisse besonders dort aus, wo die Schubstange angreift.
Mit einer Lage Teflonband um die Ruderwelle ist dann auch das Spiel im Ruderkoker geringer geworden.


Ruderspiel (Koker)

Eine Möglichkeit das Spiel der Ruderwelle im Koker zu verringern ist einfach ein Stück Folie mit ein zu legen.
Am besten passt ein ca. 20x9mm Stück aus 50mic. (also 0,05mm) Folie. Die beiden oberen Ecken werden etwas spitz abgeschnitten. Zwischen den Fingern etwas rollen/biegen und dann von unten bis etwa zur Hälfte in das Koker einstecken.


Jetzt von unten das Ruder einfädeln und komplett einstecken. Bei meinen Versuchen hat eine 50er (Mylar-Segel)Folie perfekt gepasst. Ruder ist praktisch Spielfrei und lässt sich trotzdem leicht drehen. Wer möchte kann ja noch etwas Fett verwenden.


Drainage Plug (Rubber Bung) besfestigen

Der kleine Gummistöpsel hinten zum entwässern des Rumpfes ist so schon klein das er gerne verloren wird. Um das zu verhindern binden wir ihn am besten mit einen kurzen Stück Schnur an.
Dazu die flache Stelle hinten mit einem 1,5mm Bohrer durchbohren und das kleine Loch danach mit einem Draht etwas aufweiten. Das entstandene Loch ist meistens so klein das man die Schnur am besten mit einer Nadel hindurch fädelt. Das andere Ende am Achterstaghaken festknoten. Dabei die Schnur möglichst kurz binden damit sich nichts im Rudergestänge verfangen kann. Mit einem kleinen Tropfen Sekundi sollte die Schnur nun noch unten am Haken gesichert werden damit der Knoten nicht herausrutschen kann.




Akkus

Statt der 4AA Zellen kamen bei mir bisher 5AAA Zellen ins Boot. Ich bekam allerdings den Eindruck, dass die Segelwinde die höhere Voltzahl nicht gut verträgt, frisch geladen hatten meine 5AAA Enelop Blöcke schon mal 7,1 Volt und mehr.

 

Seit zwei Jahren nutze ich nun lieber 2S LiFe Akkus. Sie haben eine Spannung, die mit 6,6 V etwas geringer ist als beim 5AAA Enelop Akku, sie sind leichter als die Enelops und standfester, wenn Leistung verlangt wird.
 

Die LiFe Akkus brauchen schonmal ein Zusatzgewicht bei den größeren Wettbewerben um auf das geforderte Mindestgewicht von 45g zu kommen.





Deckösen abdichten


Den Tipp gibt es schon für die DF65. Auch bei der DF95 sind die Deckösen nur in den Rumpf geschraubt und es kann nicht davon ausgegangen werden daß das absolut dicht ist. In den Vertiefungen wird immer Wasser stehen das mit der Zeit in den Rumpf gelangt.
Um das abzudichten und die Ösen zusätzlich zu befestigen habe ich alle Vertiefungen um die Ösen mit einem Gemisch aus 2K-Harz + Microballons & Baumwollflocken ausgegossen.


Für die meist viel zu langen Segelpausen!

Ich stelle das Boot immer in den mitgelieferten Bootsständer ab. Dabei lasse ich immer das Schwert mit Bombe am Boot. Das Boot liegt dann nur am Rumpf auf und die Anhänge sind freischwebend.
Ich möchte ja möglichst lange Freude an der DF95 haben! Damit aber nicht ständig die Schwerkraft an Rumpf und Schwertaufnahme zieht, habe ich ein Paar überschüssige Brettchen zurecht geschnitten und unter dem Ballast auf den Ständer gelegt.



Die Brettchen haben bei mir eine Höhe von 12 mm, in Verbindung mit dem Ballastschutz kann ich den Rumpf nun vom Ballastgewicht entlasten.


Für die Jahresinspektion

Nach einem Jahr sollte der Rückholgummi der Segelwinde erneuert werden. Im Angelzubehör gibt es dauerelastisches und UV-beständiges Material.


Es lohnt sich ein Blick auf den Clip, an dem die Schoten eingehakt werden. Hier sollte man die Klemmungen überprüfen und ggfs. auf das Rundmaterial mit einer kleinen Zange wieder bündig anpressen.

Sollte der Clip einmal als Sollbruchstelle gedient haben, hat sich folgende Vorgehensweise beim Befestigen des Clips bewährt. Er lässt sich so ohne ein Lösen von Knoten problemlos und schnell austauschen, auch die Einstellungen für die Schoten bleiben so erhalten:


Schlaufe am Windenseil und Gummizug



Einfädeln der Schlaufe Windenseil am hinteren Ende des Clips



Schlaufe Windenseil über den vorderen Teil des Clips werfen



Windenseil festziehen



Gummiseil einhängen, bereit für Fockschot und Großschot






Wie man im letzten Bild sieht, habe ich die Windenschot so weit gekürzt, dass bei der voll gefierten Stellung die Windenschot vollständig von der Windentrommel abgewickelt ist. Hier zeigt dann beim Butterfly der Kraftvektor entlang der Windenschot direkt auf die Windenachse, es fließt so also nur noch der Ruhestrom. Beim Aufwickeln mit den zwei Turns gibt es dann auch keine Überläufer der Schot mehr, der effektive Windenradius bleib über den ganzen Verstellbereich konstant und nimmt nicht bei dichtgeholter Stellung zu. Schöner Nebeneffekt ist, man hat eine Grundeinstellung, die man immer wieder findet, erst recht, wenn es mal schneller gehen muss.
 

Nach 'Feinberührungen' (Fallen vom Ständer etc.) kann ggfs. die Bohrung des Runderkokers etwas ausgeschlagen sein. Hier bietet sich ein Alurohr in der Größe 4mm/3mm für eine spielfreie Lagerung der Ruderachse an.
Messingrohre haben meist einen Innendurchmesser von 3,2mm und haben dadurch leider zu viel Spiel. Der Ruderkoker wird vorsichtig mit einem 4mm Bohrer aufgebohrt und die Aluhülse samt Ruder als Führung langsam in den Koker hinein gepresst.




5 Kommentare:

  1. Aktualisiert, siehe 'Für die Jahresinspektion'

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  2. Hoi, moin aus Leer / Ostfriesland,

    Ruderkoker: ich habe den Koker oben und unten mit einem 4 mm Bohrer 6mm tief aufgebohrt.
    Dann oben und unten eine Messingbuchse (6mm lang, innen 3 mm / aussen 4 mm) mit einem Tropfen Sekundenkleber eingesetzt. Danach: Schaftspiel im Koker = 0.
    Alu wollte ich nicht nehmen, das es schneller korrodiert als Messing.
    Ganz durchbohren wollte ich auch nicht, da ich nicht weiss wie das "Innenleben" (Wandstärke) des Kokers aussieht.

    Gruss Michael

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    1. Kann komplett durchgebohrt werden!
      Dann ein ca. 2.1cm langes stck. Messingrohr ablängen und vorher entgraten und von innen ganz leicht mit 400er Schleifpapier anschleifen,danach von unten nach oben vorsichtig hinein pressen.

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  3. ahh - vergessen: den Schaft vor dem einsetzen natürlich fetten (techn. Vaseline oder Wellenfett)

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  4. Aktualisiert, siehe 'Clip, an dem die Schoten eingehakt werden'

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